13. März 2024
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An Ostern und besonders in der Osternacht wird in besonderer Weise an die Geschichte des Volkes Israel erinnert. Das bietet für den Unterricht die Möglichkeit, sich mit dem Ursprung dieses Festes im Alten Testament auseinanderzusetzen.

Die Osternacht mit ihrer umfassenden Liturgie bildet den Höhepunkt des österlichen Triduums. Der erste Teil der Osternacht will durch ihre besondere Gestaltung das Wachen und Warten auf Christus zum Ausdruck bringen. Die Kirchen sind abgedunkelt und nur das Licht der Osterkerze gibt einen Hinweis auf den Auferstandenen. Zu Beginn des Gottesdienstes werden Lesungen aus dem Alten Testament vorgetragen. Sie sollen an ganz besondere Nächte erinnern:

  • Die erste Nacht ist die Schöpfung: Gen 1,1–2,2.
  • Die zweite Nacht ist der Bund Gottes mit Abraham: Gen 22,1–18.
  • Die Dritte Nacht ist die Rettung aus Ägypten: Ex 14,15–15,1.
  • Die vierte Nacht ist das Kommen des Messias: Jes 54,5–14; Jes 55,1–11; Bar 3,9–32–4,4; Ez 36,16–17a.18–28 (in Auswahl).

Durch das folgende Gloria, das Erklingen der Orgel und das Einschalten der Beleuchtung wird in der Osternacht verdeutlicht, dass das Wachen ein Ende hat. Viele eurer Lernenden haben wahrscheinlich eine solche Nacht noch nicht erlebt. Es bietet sich daher an, ihnen Ausschnitte aus diesem besonderen Gottesdienst zu zeigen. Ein Beispiel findet sich unter hier (ab 21:35).

Was haben diese Nächte mit Ostern zu tun?

Die Auswahl dieser Lesungen geht zurück auf die Feier der Pessach-Nacht und die Aufforderung aus Gen 12,42: „Eine Nacht des Wachens war es für den HERRN, als er sie aus dem Land Ägypten herausführte. Als eine Nacht des Wachens für den HERRN gilt sie den Israeliten in allen Generationen.“ In dieser Tradition wird auch in der Osternacht gewacht. Es wird daran gedacht, wie Gott sich offenbart hat, sein Volk errettet hat und wie er es auch zukünftig retten wird. Das Alte Testament war die Bibel der ersten Anhängerinnen und Anhänger Jesu. Nur mithilfe dieser Texte konnten sie erklären, was geschehen war: „25 Da sagte er zu ihnen: Ihr Unverständigen, deren Herz zu träge ist, um alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. „26 Musste nicht der Christus das erleiden und so in seine Herrlichkeit gelangen? 27 Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht.“ (Lk 24,25–27)

Wie kann ich diese Bibelstellen zu Ostern im Unterricht nutzen?

Für den Unterricht bieten sich diese Bibelstellen für eine arbeitsteilige Gruppenarbeit an. Das Ziel ist es, den Lernenden zu vermitteln, warum diese Lesungen im Zusammenhang mit dem Osterfest stehen. Dazu kann die Emmauserzählung als Schlüssel genutzt werden. Die Kopiervorlage „Ostern im Alten Testament entdecken“, die ihr am Ende des Beitrags kostenlos downloaden könnt, bietet vier Anregungen für eine arbeitsteilige Gruppenarbeit an. Die Lernenden können jeweils intensiver zu einem der Texte arbeiten und sich anschließend in einem Gruppenpuzzle austauschen und den Bezug zum Osterfest herstellen. Durch die intensivere Auseinandersetzung wird die Wahrnehmung der Wurzeln des eigenen Glaubens gefördert, eine Beurteilung der Bedeutung dieser Grundlagen ermöglicht und letztlich die Kommunikationsfähigkeit im interreligiösen Dialog gefördert.

Ich wünsche euch und euren Lernenden eine frohe Osterzeit und viel Freude dabei, die Wurzeln dieses Festes zu entdecken!

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