25. Oktober 2021
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Mit dem Weltvegantag soll auf die Vorteile einer veganen Ernährung aufmerksam gemacht werden. Dabei lassen sich Argumente dafür und dagegen anführen.

1994 erkor die Präsidentin der „Vegan Society“ Louise Wallis den 1. November zu einem weltweiten Feiertag für vegan lebende Menschen. Die „Vegan Society“, eine Vereinigung britischer vegan Lebender, wollte mit ihrem „World-Vegan-Day“ auf die vegane Ernährung aufmerksam machen. Seitdem finden in vielen Städten weltweit an diesem Tag Veranstaltungen und Aktionen statt, um andere von einer veganen Lebensweise zu überzeugen. Oft wird dabei auf die verheerenden Auswirkungen des Fleischkonsums für Tiere und Umwelt verwiesen. Viele lehnen das Töten von Tieren ab, da sie darin einer Verletzung deren Rechte sehen. Andere wiederum wollen auf den Verzehr von tierischen Produkten nicht verzichten.

Eine Frage der Tierethik

Wie sollten wir mit Tieren umgehen? Sollte das Töten von Tieren verboten werden oder nicht? In der Philosophie fallen solche Frage in den Bereich der Tierethik. Hier wird nach normativen Forderungen gesucht, die den Umgang des Menschen mit dem Tier bestimmen sollen. Diskutiert wird zum Beispiel, ob Tieren bestimmte Rechte zukommen. Während bei anthropozentrischen Positionen der Mensch im Mittelpunkt steht, werden im Pathozentrismus auch Tiere moralisch berücksichtigt.

Ein Recht für Tiere?

Innerhalb dieser Diskussion wird häufig auf die Leidensfähigkeit von Tieren verwiesen, die mit der des Menschen vergleichbar sei. Deswegen müssen nach Meinung des Bioethikers Peter Singer tierische und menschliche Interessen gleichermaßen beachtet werden. Die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Spezies darf dabei keine Rolle spielen. Dies bedeutet nicht, dass das Töten von Tieren verboten ist. Nach Singers Prinzip müssen lediglich die Lebewesen gleichbehandelt werden, die über eine ähnliche Leidensfähigkeit verfügen.

Noch einen Schritt weiter geht der US-amerikanische Philosoph Tom Regan. Dieser schreibt allen Wesen einen inhärenten Wert zu, die Präferenzen bzw. Wünsche haben und diese auch verfolgen können. Eine solche Sichtweise schließt das Töten von Tieren vollkommen aus.

Kein Recht für Tiere?

Solchen Positionen kann widersprochen werden, indem man auf die Unterschiede zwischen Menschen und Tieren hinweist. Menschen können über Dinge nachdenken, Zusammenhänge erkennen und miteinander diskutieren. All diese Fähigkeiten lassen sich der Vernunft zuschreiben, über die zwar der Mensch verfügt, Tiere besitzen diese dagegen nicht. Für Kant ist das der ausschlaggebende Punkt dafür, dass nur dem Menschen als Vernunftwesen moralische Bedeutung zukommt. Im Gegensatz dazu werden Tiere von Kant als Sachen bezeichnet und verfügen über keinerlei Rechte.

Im Kontraktualismus dagegen gelten Rechte dann als begründet, wenn sich Menschen einvernehmlich auf diese geeignet haben. Da Tiere ihre Interessen gegenüber dem Menschen nicht vertreten können, kommt ihnen auch kein moralischer Status zu.

Vegan Leben – nicht nur eine Sache des Tierwohls

Auch wenn es immer mehr Menschen gibt, die sich für eine vegetarische oder vegane Ernährung entscheiden, so sind die Gründe dafür oder dagegen vielschichtig. Dabei können auch andere Aspekte wie Umwelt oder Gesundheit eine Rolle spielen. Besonders in den sozialen Medien ist der Streit um die richtige Ernährungsweise ein Thema, das polarisiert. Daher kann es hilfreich sein, die verschiedenen Argumente im Unterricht zu besprechen. Dies kann den Lernenden dabei helfen, einen eigenen Standpunkt in dieser Diskussion zu entwickeln.

Die Jugendlichen in den höheren Klassenstufen haben meist bereits eine ausgeprägte Meinung zum Thema „vegane Ernährung“. Welche Erfahrungen habt ihr mit euren Lerngruppen gemacht?

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