17. Februar 2023
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Am Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit. Kennt ihr schon unsere Impulse für das digitale Fasten? Durch den Verzicht auf digitalen Konsum eröffnen sich neue Freiräume für eine intensivere Auseinandersetzung mit dem eigenen Glaubensleben.

Die Fastenzeit dient der Vorbereitung auf das Osterfest. Ihr eigentliches Ziel ist es, dass sich Christinnen und Christen in dieser Zeit durch bewussten Verzicht Freiräume schaffen, um sich wieder stärker auf ihren eigenen Glauben und ihre Beziehung zu Gott zu konzentrieren. Doch woher kommt dieser Brauch und warum dauert die Fastenzeit 40 Tage? Dazu könnt ihr eure Lernenden auf eine Spurensuche in der Bibel schicken. Die folgenden Stellen bieten sich dafür an:

  • Genesis 7,4–24 – die 40 Tage der Sintflut
  • Exodus: 24,18 und 34,28 – die 40 Tage von Mose auf dem Berg Sinai
  • Josua 5,6 – die 40 Jahre des Volkes Israel durch die Wüste
  • Könige 19,8 – Elias‘ Wanderung von 40 Tagen
  • Jona 3,4 – 40 Tage Frist zur Umkehr für die Stadt Ninive
  • Lukas 4,1-2 – Jesus fastet 40 Tage in der Wüste

In allen genannten Textstellen geht es um Innehalten, Erkenntnisgewinn und Umkehr. Eure Lernenden können hier erarbeiten, inwiefern die genannten Aspekte in den Bibelstellen zum Tragen kommen. Zur Herkunft der Fastenzeit bietet sich auch die Kopiervorlage „Fastenzeit – Wellness oder religiöse Übung im Christentum?“ an, die ihr hier herunterladen könnt.

Warum digital Fasten?

Die digitale Welt ist fester Bestandteil des Lebens eurer Lernenden. Studien haben ergeben, dass die tägliche Nutzungszeit digitaler Medien (soziale Medien, Gaming, Videos und Streaming) bei Jugendlichen ab 14 Jahren rund 6 Stunden am Tag beträgt. Im Mittelpunkt dieser Nutzungszeit steht das Smartphone. Es ist zum scheinbar unverzichtbaren Begleiter geworden. Ein Verzicht auf diese Nutzung bringt auf der einen Seite einen Zeitgewinn und schafft dadurch die notwendigen Freiräume für die Glaubensreflexion. Auf der anderen Seite führt es auch zu einer Reflexion des eigenen Mediennutzungsverhaltens.

Digital Fasten, aber wie?

Zunächst könnt ihr euch (gerne gemeinsam) mit euren Lernenden einen Überblick über das digitale Nutzungsverhalten verschaffen. Dazu könnt ihr die Kopiervorlage „Mein Smartphone und ich“ verwenden. Hilfreich ist es, wenn eure Lernenden ihr eigenes Nutzungsverhalten über einige Tage bewusst dokumentieren. Auf den Smartphones der meisten Hersteller sind unter dem Begriff „Bildschirmzeit“ mittlerweile Funktionen vorinstalliert, mit denen diese Werte erfasst werden können. Davon ausgehend kann der Verzicht in der Fastenzeit geplant werden. Die folgenden Schritte können für eure Lernenden bei der konkreten Umsetzung des Fastens hilfreich sein:

  • Notiert, welche der von euch genutzten Funktionen am Smartphone notwendig ist.
  • Legt Zeitfenster oder Zeitlimit fest, in denen ihr Medien nutzen wollt.
  • Deaktiviert Pushnachrichten.
  • Legt Räume fest, in denen das Smartphone nicht genutzt werden darf.
  • Stellt das Smartphone immer auf lautlos.
  • Legt eine Liste mit Dingen an, die ihr statt der Mediennutzung tun könnt.

Und stattdessen?

Ihr könnt eure Lernenden in dieser Zeit Impulse geben, die in besonderem Maße dazu anregen, den eigenen Glauben zu reflektieren. Besonders für junge Menschen bietet ein Team aus dem Bistum Essen unter dem Motto „Heaven on Line“ Impulse und Begleitung durch die Fastenzeit an.

Ich wünsche euch und euren Lernenden in der Fastenzeit die nötige Ruhe und Zeit, den eigenen Glauben neu entdecken zu können.

Kostenlos zum Download

Zum Weiterlesen

  • Weitere Ideen und Impulse zur Gestaltung der Fastenzeit in Sinne der Nachhaltigkeit finden sich in diesem Beitrag des Blogs „Nachhaltigkeit im Unterricht“.
  • Weitere Medientipps und Material zum Thema Fleischverzicht in der Fastenzeit findet ihr in diesem Blogbeitrag.
  • Tipps und Material zum Medienverhalten von Jugendlichen finden sich in diesem Blogbeitrag.
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