8. November 2023
13

Die Adventszeit ist häufig geprägt von Hektik und Stress. Vorbereitungen für das Weihnachtsfest werden getroffen, viele vermeintlich wichtige Dinge wollen noch im alten Jahr erledigt werden. Die Adventssonntage bieten die Möglichkeit, ganz bewusste Pausen zu machen. Jeder Sonntag setzt dabei einen anderen Schwerpunkt, der als Anregung für den Unterricht und zum eigenen Nachdenken genutzt werden kann.

Die gesamte Adventszeit dient, wie der Name „Ankunft“ schon sagt, der Vorbereitung auf das Weihnachtsfest. Den Sonntagen kommt dabei eine ganz besondere Bedeutung zu, die sich auch in der Liturgie zeigt.

Erster Adventssonntag

Der erste Advent steht in der katholischen Kirche im Zeichen der Wiederkunft Jesu, womit die Wiederkunft am Ende der Zeit gemeint ist. Es geht um einen Aufbruch und das Bereitmachen für die Ankunft Christi. In den Gottesdiensten wird das durch entsprechende Bibelstellen unterstrichen. In katholischen Gottesdiensten wird Mt 24,29–44 vorgelesen, ein Text, den ihr auch gemeinsam im Unterricht besprechen könnt. Welche Bedeutung hat es für die eigene Lebensführung, dass Jesus am Ende der Zeit kommt, um zu richten?

In evangelischen Gottesdiensten wird an diesem Tag die baldige Ankunft Jesu durch Mt 21,1–11 (Einzug in Jerusalem) zum Ausdruck gebracht. Besprecht mit euren Lernenden, warum dieser Text in der Adventszeit vorgelesen wird, obwohl er doch inhaltlich eher zur Ostergeschichte passt. Einen performativen Zugang bietet das Lied „O Heiland reiß die Himmel auf“. Dieses Lied wird sowohl in evangelischen (dort meist jedoch erst am zweiten Adventssonntag) als auch in katholischen Gottesdiensten gesungen und erzählt von der Hoffnung auf eine durch Christus in die Welt gebrachte Gerechtigkeit.

Zweiter Adventssonntag

In der katholischen Kirche steht am zweiten Adventssonntag Johannes der Täufer im Mittelpunkt. Entsprechend wird im katholischen Gottesdienst an diesem Sonntag Mt 3,1–12 vorgelesen. Johannes kündigt Jesus in einer prophetischen Rede an und fordert, dem Herrn den Weg bereit zu machen. Diese Aufforderung findet sich auch im bekannten Lied „Wir sagen euch an den lieben Advent“, das ihr gemeinsam mit euren Lernenden singen und analysieren könnt. Leitfrage: Wie bringt das Lied die durch Johannes geforderte Umkehr und das Bereitmachen zum Ausdruck? Welches Verhalten wird von den Menschen gefordert?

In der evangelischen Kirche wird hingegen an diesem Sonntag die Wiederkehr Jesu thematisiert, indem Lk 21,25–28 gelesen wird.

Dritter Adventssonntag

In der evangelischen Kirche steht an diesem Sonntag die bereits beschriebene Forderung des Johannes nach einem Bereitmachen des Weges im Mittelpunkt. Dazu könnt ihr ergänzend mit euren Lernenden Jes 40,1–11 lesen und auf Mt 3,1–12 beziehen.

Die katholische Kirche betont an diesem Tag die Freude auf das kommende Ereignis. Inhaltlich wird die Erzählung um Johannes fortgesetzt (Mt 11,1–11) und damit das Motiv des wegbahnenden Propheten unterstrichen.

Vierter Adventssonntag

„Freut euch“ ist die Einleitung des Wochenspruchs in der evangelischen Kirche. Diese nahe Freude wird durch das Evangelium von der Ankündigung der Geburt Jesu (Lk 1,26–38) unterstrichen.

In der katholischen Kirche dreht sich an diesem Sonntag alles um Josef (Mt 1,18–24). Das Matthäusevangelium will durch die Kindheitserzählung zeigen, dass Jesus der angekündigte Messias ist. In der katholischen Kirche sind an diesem Sonntag Roratemessen sehr beliebt. Sie finden vor Sonnenaufgang statt und werden nur bei Kerzenschein gefeiert. Vielleicht könnt ihr mit euren Lernenden einen kleinen Rorategottesdienst gestalten. Hier findet ihr eine Anregung zu einem solchen Rorategottesdienst.

Egal wie ihr die kommenden Sonntage gestaltet, ich wünsche euch und euren Lernenden eine entspannte und freudenreiche Adventszeit, die Raum für Pausen hat!

Danke!
13 Personen haben sich für diesen Beitrag bedankt.
Klicke aufs Herz und sag Danke.