9. November 2023
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Wir alle kennen den Heiligen Nikolaus, den Heiligen Stephanus oder die Heiligen Drei Könige. Ist Weihnachten etwa ein Fest, das heilige Männer unter sich ausmachen? Wir stellen euch drei Frauen vor, die mit ihren Gedenktagen in der Adventszeit ebenfalls eine wichtige Rolle spielen.

Barbara von Nikomedien – Hingabe bis in den Tod

Heilige Barbara

Die Heilige Barbara ist eine der bekanntesten und beliebtesten Heiligen. Obwohl nicht sicher ist, ob es sie überhaupt gegeben hat, wird sie bis heute von vielen Menschen verehrt. Der 4. Dezember ist ihr Gedenktag und lädt dazu ein, diese Heilige genauer zu betrachten.

Egal ob im Ruhrgebiet, im Saarland oder den anderen Bergbauregionen Deutschlands. Die heilige Barbara ist durch nach ihr benannte Häuser, Apotheken, Kirchen und Straßen im Alltag bis heute präsent. Der Barbarakult im Ruhrgebiet wurde nach dem Zweiten Weltkrieg sogar gefördert. Die heilige Barbara diente der Identitätsstiftung im noch traditionsarmen Steinkohlebergbau.

Der Brauch, am Barbara-Tag Zweige von Bäumen zu schneiden und sie ins Haus zu holen, damit sie zu Weihnachten blühen, ist ein schöner Anlass, um sich mit der Heiligen zu beschäftigen.

Lucia – ein Fest der Lichter

Heilige Lucia

Das Fest der heiligen Lucia wird am 13. Dezember begangen. Der Tag passt wie kaum ein anderer Festtag in die Vorweihnachtszeit. Es ist ein Tag voller Licht in einer sonst dunklen Zeit. Schon Lucias Name „die Leuchtende“ zeigt, dass Licht dabei eine wichtige Rolle spielt.

Die Existenz der heiligen Lucia, eine frühchristliche Märtyrerin, die im Jahr 304 aufgrund ihres Glaubens getötet wurde, gilt als gesichert. Einige eurer Lernenden kennen vielleicht das Fest mit der Lichterkrone, das besonders in Schweden gefeiert wird. Zentral sind dabei die Prozessionen, bei denen Mädchen in weißen Gewändern mit roten Bändern einen Kerzenkranz auf ihrem Kopf tragen. Dieser geht zurück auf die Legende, nach der Lucia einen Kerzenkranz auf dem Kopf trug, um heimlich im Dunkeln anderen Christinnen und Christen Lebensmittel zu bringen.

An dieses Fest könnt ihr anschließen, um das Leben und Wirken Lucias zu erforschen.

Mariä Empfängnis – das unbekannte Fest

Mariä Empfängnis

Offiziell heißt das Fest „Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria“. Dieser Name macht deutlich, worum es geht: Maria, so die Überzeugung, ist nie durch die Erbsünde befleckt worden.

Auch wenn die Bibel nicht von diesem Ereignis berichtet, hat sich die Feier dieses Festes nach und nach ausgebreitet. Es ist seit dem Jahr 1708 für die gesamte katholische Kirche vorgeschrieben und wird zu den Hochfesten, den wichtigsten Festen der katholischen Kirche, gezählt. Papst Pius IX. verkündete 1854 das Dogma der unbefleckten Empfängnis Mariens: Gott selbst habe als ein Gnadengeschenk Maria vor der Erbsünde bewahrt. Dies habe er im Hinblick auf die Verdienste Christi getan.

Das Fest Mariä Empfängnis ist aufgrund seiner hohen theologischen Dichte anspruchsvoll. Eine mögliche Annäherung an die Bedeutung dieses Festes kann über Bilder und Fotos von Figuren der Maria Immaculata, der unbefleckten Maria, gelingen. Dabei kann insbesondere auf die Heiligenattribute eingegangen werden.

Ich hoffe, ihr habt Lust bekommen, euch abseits des dominierenden Weihnachtsfestes mit einigen spannenden Frauen im Advent zu beschäftigen!

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