7. November 2023
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Weihnachten ist dem Anlass nach ein religiöses Fest für Christinnen und Christen: Die Geburt Jesu, des Messias‘, wird gefeiert. Obwohl der Anteil der Menschen, die sich als nichtreligiös bezeichnen, immer größer wird, scheint das Fest nicht an Bedeutung zu verlieren. Wäre es da nicht aufrichtiger, wenn Atheisten Weihnachten gar nicht feiern würden?

Diese Frage haben wir tatsächlich in unserem Weltreligionen-Podcast einer bekennenden Atheistin gestellt. Ihre Antwort könnt ihr in dem folgenden Interview nachhören.

Podcast „Weltreligionen“: Atheismus

Das Interview könnt ihr als Anlass nehmen, um im Ethik-, Philosophie- aber auch im Religionsunterricht über die Bedeutung des Weihnachtsfestes in unserer Zeit zu sprechen. Die Aussagen von Frau Wakonigg aus ihrer für die Lernenden sicher ungewohnten und gängigen Ansichten widersprechenden Perspektive können dabei als Ausgangspunkt dienen. Als direkter Gesprächsanlass könnte folgende Forderung aus dem Interview noch einmal wiederholt werden: „Wie wäre es denn, wenn wir alle christlichen Feiertage in zusätzliche Urlaubstage umwandeln? Dann können gläubige Christen ihren Urlaub an christlichen Feiertagen nehmen, Juden an jüdischen, Muslime an muslimischen und Atheisten, wann immer sie es für richtig halten.“ Zunächst können die Lernenden aufgefordert werden, ihre spontane Meinung zu diesem Gedanken zu äußern. Das kann zum Beispiel in Form einer Blitzlichtumfrage oder einer Meinungslinie (stimme der Forderung voll zu/stimme ihr gar nicht zu) geschehen. In der anschließenden Diskussion sollte als zentrale Überlegung im Mittelpunkt stehen, welche Bedeutung das Weihnachtsfest für religiöse und nichtreligiöse Menschen aber auch für die Gesellschaft insgesamt hat und welche Vor- und Nachteile mit einer Regelung wie der oben genannten einhergehen würden. Abschließend können die Lernenden dann noch einmal ihren Standpunkt in einem kurzen Statement verschriftlichen und in der Gruppe vortragen.

Erweitert werden kann die Diskussion, indem die aus den USA herüberkommende Sitte thematisiert wird, nicht mehr „Happy Christmas“, sondern „Happy Holidays“ oder „Happy festive season“ zu wünschen.

Ein solcher Perspektivwechsel stellt für die Lernenden oft eine willkommene Abwechslung inmitten von eingeübten Weihnachtsvorstellungen und -ritualen dar und führt so zu interessanten Gesprächen – egal, wie man zu dem Fest steht.

Ich wünsche euch anregende Diskussionen!

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