5. November 2023
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Der Advent wird auf der ganzen Welt mit unterschiedlichsten Bräuchen als besondere Zeit gestaltet. Wie könnt ihr davon im Religionsunterricht profitieren?

In Deutschland fällt der Advent in die sogenannte dunkle Jahreszeit. Tageslicht ist Mangelware und die Dunkelheit kann einem auf die Stimmung schlagen. Kerzen und Lichter haben in dieser dunklen Zeit eine besondere Wirkung auf die Menschen. Sie vermitteln Geborgenheit und hellen die Stimmung auf. Ein Beispiel für ein solches Licht ist der Adventskranz. Dieser Brauch darf bei vielen Familien, gläubig oder nicht, im Advent nicht fehlen.

In anderen Ländern dieser Welt fällt der Advent jedoch in den Sommer, Dunkelheit und Kälte fehlen. Dennoch gibt es auch in diesen Ländern Bräuche und Rituale, mit denen die Adventszeit gestaltet wird. So hat jede Region dieser Welt ihre eigenen Sitten, den Advent zu feiern. Diese Vielfalt kann im Religionsunterricht erschlossen und zur Gestaltung des Advents genutzt werden.

Internationale Bräuche und Rituale im Advent

Idealerweise lasst ihr eure Lernenden in Kleingruppen Bräuche und Rituale dieser besonderen Zeit recherchieren. Vorschläge für Rechercheaufträge sind:

  • Adventskranz (Deutschland),
  • Las posadas und piñatas (Herbergssuche aus Mexiko),
  • Noche de las velitas (Die Nacht der Kerzen aus Kolumbien),
  • Rangoli (Indien),
  • Christmas Carolers (Gesangsgruppen aus den USA),
  • Tag der Lucia (Umzüge in Schweden).

Die Ergebnisse können jeweils auf dem Arbeitsblatt „Adventsbrauch“ festgehalten werden, welches ihr am Ende des Beitrags kostenlos downloaden könnt.

Gemeinsam gestalten

Bräuche und Rituale gemeinsam zu erleben, bietet einen ganzheitlichen Zugang zu einem Thema. Neue Fragen werden aufgeworfen und es entstehen echte Gesprächsanlässe. Zeitgleich fördert ihr den sozialen Zusammenhalt innerhalb eurer Lerngruppe.

Einige Lernende stehen dem gemeinsamen Vollzug von Bräuchen und Ritualen im Religionsunterricht jedoch sehr skeptisch gegenüber. Gemeinsames Singen wird abgelehnt, Gebete werden durch gezielte Störungen unterbrochen. Wie könnt ihr es also schaffen, allen aus der Lerngruppe gerecht zu werden? Wichtig ist es, niemanden gegen seine eigene Haltung zur Teilnahme zu zwingen, sondern nur eine Einladung auszusprechen. Thematisiert vorab ggf. bereits bestehenden Rituale und ihre Bedeutung.

Es ist wichtig, dass Rituale nicht von euch an die Lernenden gegeben werden, sondern aus ihrer Perspektive gemeinsam entwickelt werden. Damit stellt ihr zum einen sicher, dass sie den wirklichen Bedürfnissen entsprechen. Zeitgleich sorgt ihr so für eine hohe Akzeptanz für die Rituale innerhalb der Lerngruppe.

Im Anschluss an die Recherche darf die Lerngruppe daher gemeinsam entscheiden, welche Bräuche und Rituale sie im Religionsunterricht in der Adventszeit begleiten soll. Einzelne Gruppen bereiten diese vor und gemeinsam werden sie im Religionsunterricht erlebt.

Den Advent einmal anders zu gestalten, bietet euch viele Möglichkeiten für einen lebendigen Religionsunterricht, gerade in heterogenen Lerngruppen.

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