30. November 2023
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„Hauptdarsteller“ an Weihnachten ist Jesus. Die Bibel erzählt aber auch von vielen „Nebendarstellern“. Sie bieten die Chance, Weihnachten aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten.

In Kirchen und Wohnzimmern findet man in der Weihnachtszeit liebevoll gestaltete Krippen mit einer Vielzahl an Figuren. Die folgenden Figuren sind in gängigen Krippendarstellungen, neben dem Kind in der Krippe, zu sehen:

  • Maria,
  • Josef,
  • Ochse und Esel,
  • Engel,
  • Hirten,
  • die Heiligen Drei Könige.

Diese Figuren gehen zurück auf die Weihnachtsgeschichte nach Lukas (Lk 2,1–21), die Erzählungen von Matthäus (Mt 2,1–12) und das Buch Jesaja (Jes 1,2–3). Nimmt man an, die Weihnachtsgeschichte hätte, wie in der Bibel beschrieben, stattgefunden, hätten alle dieses Ereignis aus ihrer ganz eigenen Perspektive wahrgenommen. Diese Perspektiven einmal selbst einzunehmen, kann helfen, das Weihnachtsfest in seiner Fülle besser zu verstehen.

Die Perspektiven der einzelnen Gruppen

Maria ist die Mutter Jesu, die laut Bibel das Kind durch den Heiligen Geist empfängt. Im Lukasevangelium steht sie zu Beginn im Mittelpunkt der Erzählung. Ihr Glaube wird insbesondere im Magnificat (Lk 1,46–55) deutlich.

Josef ist der Stiefvater Jesu. Er ist Handwerker und war wahrscheinlich deutlich älter als Maria. Sein Glaube an Gott ist stark und er hört auf die Weisungen des Engels (Mt 1,20–25; 2,13.19 f.22).

Ochse und Esel sind Teil vieler Krippen. Schon seit dem 4. Jahrhundert sind sie in Krippendarstellungen zu finden. Sie gehen zurück auf den Ausspruch Jesajas, dass „Ochs und Esel ihren Besitzer und ihre Krippe kennen“ (Jes 1,3). Sie sind Symbole für die Erkenntnis, dass es sich bei Jesus um den im Alten Testament verheißenen Messias handelt.

Engel spielen in der gesamten Weihnachtsgeschichte eine wichtige Rolle. Sie verkünden Gottes Willen (Lk 1,26–38), überbringen seine Botschaften (Lk 2,8–12) und sie loben und preisen Gott (Lk 2,13–14).

Die Hirten und die Heiligen Drei Könige sind die ersten Menschen, die Jesus in der Krippe besuchen. Lukas betont durch die Hirten, eine arme Berufsgruppe am Rand der Gesellschaft, dass Jesus für alle Menschen gekommen ist. Bei Matthäus hingegen werden die Sterndeuter als Besucher explizit genannt. Durch sie, die keine Juden waren, unterstreicht Matthäus, dass Jesus auch für die Heiden in diese Welt gekommen ist.

Methode Perspektivwechsel

Ein Perspektivwechsel bietet euren Lernenden zwei große Möglichkeiten. Erstens können sie eine Geschichte aus einem neuen Blickwinkel betrachten, wodurch Details und Aussagen deutlicher werden, die ansonsten übersehen werden könnten. Der zweite Vorteil ist, dass ein Perspektivwechsel auch einen emotionalen Zugang zu einer Geschichte bietet. Zusätzlich wird die Empathiefähigkeit geschult.

Der Perspektivwechsel im Unterricht kann einerseits schriftlich erfolgen. Dann werden Inhalte, Gedanken und Gefühle der jeweiligen Person oder Personengruppe entsprechend notiert. Deutlich lebhafter ist ein Perspektivwechsel in Form eines Rollenspiels, auf das sich die Lernenden entsprechend vorbereiten müssen.

Die Kopiervorlage „Weihnachten neu sehen“ lädt eure Lerngruppe ein, in verschiedene Rollen zu schlüpfen und so das Weihnachtsfest neu zu betrachten.

„Zu Weihnachten ist für jeden etwas dabei.“ So könnte man die Ereignisse an der Krippe zusammenfassen. Ich wünsche euch frohe Weihnachten und viel Freude, dieses besondere Ereignis gemeinsam mit eurer Lerngruppe nachzuerleben.

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